- Formfaktor
- Fọrm|fak|tor 〈m. 23; Phys.〉 empirisch zu bestimmende Größe od. Funktion, die berücksichtigt, dass die Teilchen nicht punktförmig sind, sondern eine räumliche Ausdehnung haben
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IFormfaktor,Bezeichnung für die Maße (eines Geräts, eines Gehäuses, einer Systemkomponente usw.). Das Wort ist ein Anglizismus (nach engl. »form factor«), der korrekt mit »Abmessungen« zu übersetzen wäre.IIFormfaktor,1) Elektrotechnik: der Quotient aus dem Effektivwert einer elektrischen Wechselgröße (Wechselstrom, Wechselspannung) und ihrem Gleichrichtwert (Halbwellenmittelwert).2) Physik: eine bei der Streuung von energiereichen Teilchen oder Photonen an Atomen, Nukleonen u. a. Streuzentren in die Formeln für die Streuwahrscheinlichkeit und den Streuquerschnitt eingehende, experimentell zu ermittelnde Funktion des Streuwinkels oder des dabei übertragenen Impulses, die den Einfluss der inneren Struktur der streuenden Teilchen bei den Streu- und Stoßprozessen berücksichtigt. Die sich bei der im Allgemeinen in bornscher Näherung durchgeführten theoretischen Beschreibung dieser Vorgänge mit punktförmigen Streuzentren ergebenden Beziehungen werden im Fall der Streuung von Elektronen-, Neutronen- oder Röntgenstrahlen an Atomen mit dem Atomformfaktor korrigiert. Bei der Streuung von Elektronen an Nukleonen (z. B. bei den Hofstadter-Versuchen) wird die mottsche Streuformel mithilfe eines elektrischen und eines magnetischen Formfaktors abgeändert und dadurch der Einfluss der Verteilung der elektrischen Ladung und des magnetischen Moments innerhalb eines Nukleons berücksichtigt. Die aus den gemessenen Streudaten bestimmten Formfaktoren liefern somit Informationen über die Struktur der Streuzentren.
Universal-Lexikon. 2012.